01. Oktober 1996

Winzige, leuchtende Detektive

Das Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik GmbH (Lafu) in Delmenhorst

Den Platz, den er in dem Technologiezentrum der Stadt Delmenhorst zur Verfügung hat, nutzt er für die vielen und zum Teil wuchtigen Apparaturen, mit denen er und seine Mitarbeiter beispielsweise chemische und mikrobiologische Untersuchungen anstellen. Neuester Schrei bei Lafu: im Labor geben Leuchtbakterien Hinweise auf die Vergiftung von Flusswasser. Die Laboranten suchen nach Antworten auf die Fragen von Behörden: wie konnte es zum Fischsterben kommen, was ist nach einem Brand mit dem Löschwasser in den Fluss gelangt? Zörner, Ingenieur für Lebensmitteltechnik, Chemielaborant und Fachkraft für Technischen Umweltschutz, fasziniert, was die "Mikros" alles anrichten können, wie sie sich anpassen, sich verändern, Toxine und sogar krebserregende Stoffe bilden können. Mit der Welt der Mikroorganismen habe er sich schon im Studium staunend beschäftigt. Neue Messtechniken sollen Lafu und den Kunden des Unternehmens helfen, schnell und genau Umweltgefährdungen festzustellen. So arbeitet Lafu beispielsweise in der Verfahrenstechnik mit einer Sonde, die, ins Abwasser gehängt, die UV-Absorption misst und online Daten über die Belastung des Abwassers mit gelösten organischen Stoffen liefert, Zörner (44) zählt Stationen seiner beruflichen Biographie auf: Er hat im Versuchslabor Grundstoffe für einen Berliner Limonadenhersteller gemischt, zwei Jahre lang in Nigeria die Inbetriebnahme eines agroindustriellen Komplexes geleitet und sich bei einer Bremer Firma mit Wasser- und Abwasseraufbereitung beschäftigt. "Die Branche bröckelt", meint Zörner, derzeit würden schon wieder Kapazitäten abgebaut. Um sich im Markt der Umweltschutz-Dienstmeister zu behaupten, muss der Delmenhorster deshalb ein gehöriges Quantum Umtriebigkeit an den Tag legen. Lafu beteiligte sich, wenn auch erfolglos, mit anderen Firmen und Hochschulen im Nordwesten am Bio-Regio-Wettbewerb von Forschungsminister Rüttgers, kann nun aber auf Fördermittel des Landes hoffen. Die Firma knüpfte Kontakt zu japanischen Interessenten und schmiedet jetzt mit überwiegend Bremer Firmen an einem Plan, der einen gemeinsamen Auftritt als Systemanbieter in Asien vorsieht. Neben Aufträgen aus der Region gab es bislang einen aus Russland. In Rostow am Don hat Zörner vor zwei Jahren eine Kläranlage in Betrieb genommen. Von der Arbeit an diesem besonders umfangreichen und "schwierigen" Auftrag zeigt er heute noch gerne ein Bild, das ihn auf einem Steg inmitten von Schaumbergen zeigt. Die sind nicht durch zu viel Waschmittel im Abwasser entstanden, sondern durch die von Zörner so bewunderten Mikroorganismen.
Michael Bruns


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